Seit einigen Jahren ist Instagram ein soziales Netzwerk, das eine gewisse Faszination ausübt. Wo früher lediglich Fotografen ihre Bilder hochgeladen haben, geht es mittlerweile ums knallharte Geschäft. Follower sind bares Geld wert – und ist die Community dann noch qualitativ hochwertig, interagiert gerne mit dem Content durch hinterlassene Spuren und passt dann noch messerscharf zur gewünschten Zielgruppe, steht einem (Mikro-)Influencer-Dasein in allen möglichen Bereichen des Lebens fast nichts mehr im Weg. Bei aller Strategie und dem Wunsch, möglichst viele Follower zu erreichen, vergessen die meisten Nutzer meiner Erfahrung nach aber einen entscheidenen Faktor: Die gestalterische und fotografische Qualität ihres Grids.

Was ist ein Instagram-Grid?

Du wirst es vielleicht schon erahnt haben: Das Grid ist die Ansicht deinem Profils, in der deine Fotos in drei Spalten dargestellt werden. Wenn du jetzt mal runter scrollst, bekommst du entweder eine Netzhautpeitsche oder die Bilder und Looks gehen alle irgendwie fließend ineinander über. Der Look deines Profils wird auch Theme genannt. Einige Accounts haben ein ganzheitliches Theme, das sie auf alle ihre Bilder anwenden. Häufiger siehst du bei Instagram aber eher eine Unterteilung in Sub-Themes. Das sind einzelne Bilderserien aus 3, 6, 9, 12 oder mehr Beiträgen, die sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Meistens bestehen sie aus ähnlichen Motiven und einer Farbigkeit, die sich auch auf den anderen Bildern wiederfindet. Das kann zum Beispiel so aussehen:

Die Farben der beiden Bilderserien gehen ineinander über und ergeben ein größeres Ganzes.

Serien und Stimmungen ineinander verschwimmen lassen

Meine Bilder haben in diesem Ausschnitt meines Grids alle einen ähnlichen Look. Hinzu kommt, dass ich gerne helle und dunkle Motive abwechselnd poste, um dem Ganzen eine klarere Struktur zu geben. Die Königsdisziplin ist, Serien und Stimmungen, wie bspw. Jahreszeiten bei Landschaftsfotografen, ineinander verschwimmen zu lassen. Ein wirklich tolles Beispiel bildet hier der deutsche Fotograf Dominik Saure:

Dieses Beispiel finde nicht nur ich sehr gelungen, sondern auch der kanadische Fotograf, Filmemacher und Youtuber Peter McKinnon. In seiner Wintergrid-Challenge Anfang 2019 wurde Dominik nach Peters Herbst-Challenge 2018 zum zweiten Mal von ihm aus unzähligen Accounts herausgepickt und als positives Beispiel für ein schönes Grid vorgestellt. Diese Ehre hat ihn vor wenigen Wochen von 8.000 Follower auf über 25.000 katapultieren lassen. Absolut verdient, wie ich finde. Du siehst an seinem Grid, dass bei ihm Motive, Stimmungen, Landschaften und eben Jahreszeiten ineinander übergehen. Neben seinem fotografischen Talent wird hier eben auch eine ausgeklügelte Planung seiner Postings deutlich, um zu diesem Ergebnis zu kommen.

Hinter den erfolgreichsten Fitnessmodels, Businessmen oder Fashionbloggern stehen allerdings auch gute Fotografen und Social-Media Manager, die sich eben um genau jede Planung der Postings kümmern.

Auch bei vielen Influencern ist ein Theme zu erkennen.

Im Fall vom Schauspieler, Social Media Influencer und Freund von Yvonne Pferrer, Jeremy Grube, wird auch ein Theme erkennbar. Dieses ist nicht so stringent durchgezogen, wie bspw. das von Dominik Saure, aber Jeremy hat auch ein ganz anderes Leben und Lifestyle mit einer Vielzahl von Eindrücken, die er mit seinen Followern teilen möchte. Da einen roten Faden durchzuziehen, ist sicher komplexer, als bei einem einfachen Landschaftsfotografen.

Planung ist das A und O

Um sich selbst ein schönes Grid auf seinem Instagram-Profil zu zaubern, ist gute Planung das Wichtigste. Und natürlich gibt es auch dafür ein Tool. Mit der Preview App lassen sich zukünftige Postings einfach mit dem Finger hin und her schieben, bis es passt. Ein paar weitere Tipps rund um die Gestaltung des Grids haben die Entwickler hier zusammengefasst.

Ein schönes Grid, bestehend aus durchdachten Themes, hat meiner Einschätzung nach einen nicht zu verachtenden Einfluss auf dein Followerwachsrum. Bedenke, dass dein Profil wie eine Visitenkarte wirkt. Ist das Grid aufgeräumt und qualitativ hochwertig, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dir gefolgt wird. Solltest du bei Beiträgen doch mal daneben liegen oder fügen sich doch nicht ins Gesamtbild ein, kannst du diese später immer noch archivieren.

Wie sieht dein Grid aus? Poste deinen Instagram-Account in die Kommentare.